Live Impressionen
7.April '01 - AJZ - Suhl
mit SLYCE (HC/Can)
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Oh yeah. Es war Anfang April als
sich der muthafucking Troß from Berlin nach
fuckin Suhl aufmachte. Im Schlepptau so zwischen
10 und 12 Leute (wer weiß
das schon genau) entscheiden wir uns ob der etwas
längeren Anfahrtsstrecke bereits am Vorabend
aufzubrechen. Die Leute vom Club garantierten uns
ihre Anwesenheit und einen zünftigen Empfang
mit lecker Essen und lecker Vorabend Party. Wer
kann da schon nein sagen? Nun das anstehende Wochenende
sollte es in sich haben. Zumindest für einige
von uns, aber dazu sp¹ter mehr. Also drei
vollbesetzte Autos trafen nach einer Strecke die
sich im Endeffekt noch länger und beschwerlicher
als gedacht herausstellte irgendwo in Thüringen
ein. Die Autobahn war längst verlassen. Die
bergige Gegend längst ein Stressfaktor, der
Nebel längst nicht mehr zu durchschauen....
Die Hoffnung jemals anzukommen längst aufgegeben
...?
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Die Ritter der Tafelrunde - Frühstück
in Suhl
Aufgegeben? Nix da. Am Ende haben
wir es nach fast 6 Stunden Fahrt dennoch geschafft.
Wir wurden cool empfangen und konnten uns wahlweise
zum Pennen oder aber zum Feiern im stark Einsturzverdächtigen
Gebälk des Hauses verziehen. Samstag morgen
gabs ein fettes und megam¹chtiges Frühstück
mit Kultfaktor 200% Der gesamte Subconscious-Troß
saß an einer riesen Tafel zusammen und lauschte
Nussi's (Nussi = DER megasympatische Clubmensch)
Geschichten von besseren sowie schlechteren Zeiten,
Hausbesetzungen, Stra¤enschlachten und polizeilichen
Zwangsmaßnahmen. |
Irgendwo auf ner Aussichtsplattform mit Blick zum
Rennsteig |
Es war noch am Vormittag als wir uns
für einen Wandertag durch die verführerische
Bergwelt Suhls entschieden. Wir stiefelten los und
kraxelten was das Zeug hielt auf irgendwelche Aussichtsplattformen
und Türme. Erlebnissfaktor: 200 %. Irgendwann
zurück am "grünen Haus" (so das AJZ im
einheimischen Sprachgebrauch) waren auch schon die
Kanadier vor Ort und dabei die Anlage auszuräumen. |
Yo man. Was soll man dazu noch
sagen? Alles was sich unmittelbar mit und um die
Kanadier abspielte besaß einen Unterhaltungswert
von 200%. Die Einbindung des Wortes
"fuck" in einem Satz betrug 200%, der Umfang des
Sängers betrug 200% und den Respekt den er sich
gezielt damit verschaffte war ebenfalls 200%. Unsere
Hände versanken in seiner, als er sich uns als "Joe
the Gangsta" vorstellte, und er lie¤ keinen
Zweifel daran, dass er uns zum Abendbrot verspeisen
würde wenn wir nicht mit tatkräftig und
helfend beim Aufbau der PA zur Verfügung stehen.
Er stellte aber in Aussicht, dass er uns leben lassen
würde und am Ende sogar bereit wäre, ein
Bier mit uns zu trinken - im Falle der Kooperation.
Er war furchteinflößend und knuddelig
zugleich. Auch seine Bandkollegen schienen das so
zu sehen. Er beschimpfte wüst den Schlagzeuger
als diesem etwas nicht gleich gelang. Er schmiß kurzerhand
alle Leute aus dem Backstageraum damit er seine Ruhe
haben konnte und er zögerte nicht, die Tür
vom Klo eintreten zu wollen, als er sich darauf zum
Verrichten seines Geschäftes zurückziehen
wollte, sich aber kurz vorher jemand aus der Crew
nebst weiblicher Begleitung zum Poppen dorthin begeben
hatte. OPEN THE FUCKING DOOR ODER ICH MACHE FUCKING
HACKFLEISCH AUS IHR UND DIR DENN ICH MUSS FUCKING
KACKEN - so der Satz - freiübersetzt - der das
Gebälk erzittern ließ. Beide kamen mit
dem beklemmenden Wissen, was ein Koitus interruptus
ist, ins Gesicht geschrieben, schuldbewusst dreinschauend
raus undüberließen dem Herrn den Ort des
Geschehens. Joe war schon ne coole Nummer und im
Grunde doch ein netter Kerl. Ein weiteres Highlight
seiner Persönlichkeit war schließlich
noch der Anruf bei sich zu Hause und seinen Kindern:
"Yeah, daddy's okay, daddy will be back soon" oder
so
ähnlich tönte es da aus des Gangsters Mund... |
Die Live Location
stellte sich im Verlauf des Abends als wohnzimmergroßer
Raum heraus, der allein durch die Anlage die Slyce
aus dem Bus holten schon mal zu 60% gefüllt
war. Die Bühne ließ kaum Platz für
eine Bewegung und doch konnten wir einen im Endeffekt
gelungenen Gig durchziehen. Leider ließ
das zeitgleich stattfindende Spiel Bayern - BVB den
Großteil der Zuschauer erst weit nach 22:00
Uhr ins AJZ einkehren, weshalb wir nur vor halb gefüllter
Location spielten und die noch kommenden Leute enttäuscht
waren bereits eine Band verpasst zu haben. |
Christian |
Kai
Stefan verpeilt
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Slyce rockten die
volle Hütte dann bis zum Umfallen (und mit "rocken" meinen
wir eine Show, die nach Ankündigung des letzten
Songs noch eine Stunde dauert, weil die Leute die
Zugaben wirklich wollten!) und noch in der Nacht
machten wir uns dann wieder auf den beschwerlichen
Heimweg. Gegen 1:00 Uhr brach das erste Auto von
uns auf, der zweite Troß gegen 2:00 Uhr und
das Gefährt mit Großteilen unserer Backline
verließ
Suhl gegen 2:45. Doch es sollte ein weniger positives
bis abenteuerliches Wiedersehen mit dem Gef¹hrt
vor uns geben, welches wir irgendwo zwischen Suhl
und Gotha, zwischen Berg und Tal stehenderweise am
Straßenrand entdeckten. Dabei konnten die Insassen
von Glück reden, dass der Wagen in einer (wenn
auch unbedeutenden) Ortschaft zum Stehen gekommen
ist - auch wenn nur die Tatsache, dass es durch die
Straßenlaternen eine Lichtquelle gab wirklich
den Vorteil gegenüber dem Liegenbleiben mitten
im Wald ausmachte, denn in der Ortschaft war genauso
viel los, wie derzeit im Motor des Unglücks-Autos. |
Glück war wiederum, dass Judith - als betroffene
Insassin - stolze (jedenfalls bis zu diesem Tag)
Besitzerin einer ADAC-Clubkarte war, die es ihr möglich
machte, als Mitfahrerin eines Autos im Falle einer
Panne von einem gleichbetitelten Dienst Gebrauch
zu machen (der das Auto dann entweder vor Ort repariert
oder es bei einer zwangsweisen Verlegung in die Werkstatt
abschleppt) und Anspruch auf ein Ersatzfahrzeug zu
erheben - KOSTENLOS. Nachdem eben jener Fall der
unmùglichen Vor-Ort-Reparatur eintraf (ein
neuer Zahnriemen oder ¹hnliches musste wohl
her), wurde das Auto in einer halbstündigen
Fahrt zur n¹chsten Werkstatt abgeschleppt, wo
die betroffenen vier Insassen dann nach ausführlichen
Telefonaten mit dem ADAC erfuhren, dass aufgrund
des Fakts, dass das Fahrzeug nicht auf das Clubmitglied
zugelassen war, keinerlei Anspruch auf eineübernahme
der entstandenden und entstehenden Kosten durch den
ADAC bestehe. Nach einem Ersatzfahrzeug wagten wir
uns erst gar nicht zu fragen... Da sa¤en wir
also: mitten in Thüringen, mitten in der Nacht
und mitten in einer Werkstatt, die gerade DAS Ersatzteil
NICHT auf Lager hatte, womit wir uns die Vor-Ort-Reperatur
also auch abschminken konnten. Wir waren ebensowenig
in der Lage, die geforderten 300DM für das Abschleppen
zu bezahlen, wie mit einem anderen Auto nach Hause
zu kommen. Immerhin wurden uns nach einem weiteren
Telefonat mit dem ADAC doch noch die Abschlepp-Kosten
erlassen und wir entschlossen und nach einer nüchternen
Analyse der Situation mit einem Taxi zum Bahnhof
nach Gotha zu fahren und die Rückreise mit dem
Zug per "Schönes-Wochenende-Ticket"
(wie passend!) anzutreten. Nunja, gegen 13h waren
wir dann irgendwann in Berlin. An dieser Stelle sei
es also durchaus angebracht, eine Schweige-Minute
für die vier Helden von Suhl: Judith, Norman,
Peter und Daniel einzulegen, auch wenn ihr schon
die ganze Zeit beim Lesen dieser Story geschwiegen
habt... |
Setlist:
Not That Fucking Way
Fucking Opposite
I Don´t Fuck
Battlefuck
Refuck/Resist
Fuck What You Fucking Can
Never Fuck!
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