Live Impressionen
05.07.2002 - Neuendorf - Bergfest Open Air
06.07.2002 - Kalbe - Entgleist Open Air
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Ein vielversprechendes Wochenende stand uns bevor indem
wir an zwei Tagen hintereinander auf zwei verschiedenen
Open Airs auftreten sollten. Los ging es am Freitag knapp
50 Kilometer vor den Toren Berlins, wo zum dritten Male
die "Bergparty" stattfinden sollte, allerdings
erstmals mit Live Musik. Dort angekommen stellte sich
das Areal als kultiges Feld am Rande Neuendorfs heraus,
die ersten Zelte von Besuchern des 3 Tage Events waren
aufgebaut (am nächsten Tag fand bis Sonntag eine
Goa Party statt) und auch die Bühne in Form der
Ladefläche eines LKW's war schon vor Ort. |
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Wir wurden
von netten Leuten in einer relaxten Atmosphäre empfangen und alsbald
losten wir durch Münzwurf die Reihenfolge für
den Auftritt aus, was uns den Startplatz vor Throat Club
bescherte. Noch vor unserem Auftritt streiften wir ausführlich
über das Gelände, saugten die ländliche
Atmosphäre auf und beobachteten wohlwollend wie
sich das Areal füllte. Kai, Daniel und Christian
ließen es sich dabei nicht nehmen die überdimensionale
Hängematte auszutesten die mit den Abmaßen
von fast 2 x 10 Meter zwischen zwei Bäumen aufgespannt
war. Dabei wurden verschiedene Varianten des Stage bzw "Mattendivings" angetestet
und man ließ sich ein ums andere mal durch die
Gegend katapultieren, was uns einen guten Blutdruck,
Adrenalinausstöße und auch die ein oder andere
Schürfwunde bescherte :-).
Irgendwann zwischen 21:00 und 22:00 Uhr war es dann Zeit
den LKW zu besteigen, was zwischen 50 und 100 Zuschauer
aus ihren Zelten und PKW's vor die Bühne lockte.
Wir absolvierten einen überaus erfolgreichen Gig,
das Publikum ging gut ab und vor allem bei den Stücken
neueren Datums bildete sich ein ansehnlicher Moshpit
vor der Bühne und quittierte lautstark unsere Darbietung. |
Auf unsere Ankündigung hin, daß unsere MCD
"Arising" gerade erst seit dem Vortag fertiggestellt
wurde und ab sofort erstmals erhältlich ist, setze
bereits während des Gigs ein regelrechter run auf
uns ein, so das wir das anvisierte "von der Bühne
verkaufen" auf das Ende des Gigs verschieben mußten.
Ohrenzeugen zufolge soll auch der Gesamtsound recht fett
gewesen sein und so verließen wir nach gut 40 Minuten
die Bretter, die die Welt bedeuten, waren dementsprechend
knülle und nicht zuletzt auch angesichts des Runs
auf
"Arising" wegen, mehr als zufrieden. |
Schon am nächsten Tag ging es weiter nach kalbe,
wo wir bereits im Herbst 2000 schonmal vorstellig wurden
und wo zum wiederholten male das mehrtägige "Entgleist"
Open Air mit rund 20 Bands stattfand. Die Hälfte
von uns reiste bereits am Nachmittag an, während
Kai und Daniel erst im Laufe des Abends eintrafen, nachdem
sie die 250 km in einer abenteuerlichen aber beschwingten Überlandfahrt
zurücklegten. Von vornherein waren wir als letzte
Band des Abends gesetzt, was uns eine Auftrittszeit gegen
1:00 Uhr prophezeite. Das Feeling auf dem Open Air Gelände
war einfach erstklassig und erfüllte alles was man
von einem Open Air kennt und erwartet. Gleich neben etlichen
Zelten befand sich eine nette Bühne mit absolut
erstklassigem Sound & Licht ausgestattet. |
Die Security war nett, das Catering absolut
vielschichtig und reichlich (und vor allem überaus
schmackhaft!). Es wurde später und später,
die Stimmung stieg wie die Zuschauerzahl und man sah
dem Areal an, daß es bereits am Vortag eine heftige
Party durchgemacht hat. Open Air Feeling per excellance!
Zwischen 23:00 und 0:00 Uhr zeichnete sich allerdings
ab, das wir die anvisierte Spielzeit getrost um Faktor
X nach hinten verschieben können. Als gegen 1:00 "Hoersturz" die
Bühne betraten, denen dann immer noch 2 weitere
Bands vor uns folgen sollten, haben wir die Hoffnung
fast schon aufgegeben überhaupt noch auf die Bühne
zu können. Gegen 1:00 Uhr versammelten sich auch
mit Abstand die meisten Leute vor der Bühne und
so tobten und feierten ca. 300 Leute in einem riesen
Moshpit zu den Klängen von Hoersturz. Ach wäre
es schön gewesen wenn wir zu dieser Zeit gespielt
hätten, aber bis dahin sollte noch viel Wasser die
Milde herabfließen. |
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Daniel und Kai verzogen
sich also nochmals in das mütterlicherseits ausgeborgte
Kraftfahrzeug um dessen Schlaftauglichkeit auszutesten.
Man brachte über eine Stunde damit zu Sitze hoch
und runter, Kopfstützen ab und an zu montieren
und den Innenraum mit Decken und Schlafsäcken
auszupolstern, was teils wirklich skurile Außmaße
annahm die in etwa an das Gesellschaftsspiel "Twister"
erinnerten. Kostprobe?: "Stell mal den Amp nach
vorn ... ja und jetzt zieh die Decke dort runter ...
warte, dein Bein muß nach oben ... nee so gehts
nicht, heb mal den Arsch hoch und drück dabei den
Hebel links unten ... aber halt, das Bein muss so bleiben
.. ach scheiße der Amp ... nimm den noch ein Stück
beiseite ... ja ... genau ... so bleib so ... arrggg
ich hab nen Krampf ... warte ... gleich .. ... ich schieb
jetzt die Decke drunter ... geschafft." |
Am Ende wurden alle eventuellen Schlafstellungen wieder
verworfen, denn nach vollzogener Umkonstruktion des KFZ
Innenraums kam Kai auf die glorreiche Idee doch lieber
die Rücksitzbank umzuklappen und einfach den kompletten
Unterkörper vom Innenraum aus in den Kofferraum
zu verlagern. Das selbe Spiel also nochmal, allerdings
mit wesentlich bequemeren Endergebnis.
Wir waren aber immer noch nicht dran, also trieben wir
etwas Schabernack mit den rund ums Auto umherstreifenden
Festival Besuchern. In Mutters Auto fand sich sogar eine
waschechte Polizei Rundumleuchte, welche flugs aufs Dach
magnetisiert wurde und regelmäßig angeschmissen
wurde, sobald sich ahnungslose Leute dem PKW näherten,
oder sich Besucher scheinbar "unbemerkt" zum
urinieren in PKW Nähe begaben. Zu unserem Erstaunen
schien sich der Großteil überhaupt nicht an
dem plötzlich aufflammenden Blaulicht zu stören
und zog unberührt vorbei. Nach ca 2 Stunden Schabernack
sollte es dann doch soweit sein ... es war 3:00 Uhr und
wir sollten doch tatsächlich bald auf die Bühne. |
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Ein Blick vor die selbige offenbarte dann das ganze
Elend: es war mittlerweile kalt und nebelig geworden
und das Publikum hatte sich nach 2 Tagen Live Musik merklich
ausgedünnt und gegen halb 4 Uhr morgens trieb es
nur noch ca 20 - 30 unerschütterliche dazu sich
die letzte Band zu geben.
Die darunter befindlichen ca 10 - 15 "Die Hard Fanatiker"
bescherten jedoch uns und nicht zuletzt sich selbst noch
einen gelungenen Festival Ausstand, gingen gut ab und
brachten uns in kurzer Zeit die Euphorie und Spielfreude
zurück um zu dieser Zeit nochmal alles zu geben.
Das Publikum feierte uns und sich selbst mit Zwischenrufen
wie "Ihr habt jetzt hier das beste Publikum wo gibt..." Und
als während unseres Auftrittes bereits der Morgen
graute und die ersten Leute aus ihrem 2 Tage Koma erwachten,
während die letzten immer noch aufrecht standen,
glaubten wir das auch. |
Zwischen 4 und 5 Uhr setzten wir dem Treiben dann
ein Ende, was die schier unersättlichen dann abermals
zu einem Run auf "Arising" trieb. Nach wiedermals
einer fetten Party begaben wir uns dann zu unserer wohlverdienten
und mühesam errichteten Schlafstätte, wo jedoch
vorerst an schlafen nicht zu denken war, denn zwei nette
Mädels aus Salzwedel klopften an unsere Autoscheibe.
Von ihrem Wunsch, das wir sie doch noch nach Salzwedel
fahren, rückten sie alsbald ab, jedoch verwickelten
uns Stephanie und Steffi in diverse Gespräche, deren
Themen oft mit einem "Oh Ja" oder "Oh
Nein", wahlweise auch mit einem "Oh schade" beendet
wurden. Dieses bestimmte "OH irgendwas..." trieb
uns dann dazu kurzerhand das "Oh" als Vorwort
in jeglichem Zusammenhang fortan als fester Bestandteil
unseres Sprachschatzes zu integrieren :-). Viele Grüße
hier auch nochmal an die beiden, es war ein gar lustiger
Morgen - Oh Ja - das war es.
Irgendwann zwischen 6 und 7 löste sich die Runde
auf, es folgten ein paar Stunden Schlaf, ein anschließendes
"Übers Festivalgelände schleichen und
nach Ess-,und trinkbarem Ausschau halten", bevor
man sich entschloß das Ganze an der nächsten
Tanke zu beschließen und die Heimfahrt anzutreten.
Ein fettes MERCI wiedermal an die überdurchschnittlich
coolen Leute vom Kulturbahnhof, die als Organisatoren
ein wirklich geiles Open Air auf die Beine gestellt haben.
Wir würden auf jeden Fall immer wieder und gerne
zurückkommen - bei euch ist es einfach geil :-).
Vielleicht sieht man sich ja bald wieder - dann vielleicht
nicht um 5:00 Uhr morgens, aber mindestens genauso laut
;-).
ROCK ON !!! |
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