Da waren den Leuten vom Lehniner
Bunker kurzfristig ein paar Bands abgesprungen, doch
zum Glück gibt
es ja Subconscious, die einfach keine Möglichkeit
auslassen wollen, live zu spielen, und auch in diesem
Falle spontan einsprangen.
Und so trafen pünktlich um sieben eine Handvoll
Berliner auf dem Festgelände des Lehniner Sommerfestes
ein, um mit Freude und Erstaunen festzustellen, dass
sie nicht die Einzigen waren, die den Weg auf sich
genommen hatten. Christian und Benjamin aus dem WB13
waren zufällig auch vor Ort und vernahmen mit
Begeisterung, dass auch Subconscious heute spielen
sollten.
Zuerst wurde das Festgelände inspiziert, da waren
ein Grill- und zwei Getränkestände (an denen
die Selfconquest-Leute persönlich bedienten),
eine Hüpfburg und natürlich eine Bühne.
Weiter hinten war ein Fußballplatz, auf dem der
Gitarrenweitwurfwettbewerb in vollem Gange war und
wir machten uns auf, dem Spektakel beizuwohnen. Da
ließ sich Daniel nicht lumpen und stieg spontan
in den laufenden Wettkampf ein, konnte aber leider
nicht gewinnen.
Mit den Leuten von Rise Again
ging es dann auf in deren Proberaum. Dort gab es
unter anderem ein ganzes Blech mit Pflaumenkuchen,
der wohl sehr lecker gewesen sein muss. Daniel langte
jedenfalls ordentlich zu, ließ aber genug übrig, um anschließend
durch geschicktes Platzieren der Alu-Abdeckung den
Schein wahren zu können, dass Blech wäre
noch voll.
Zurück auf dem Fest trieben Kai und Christian
dann einen fast perfekten Fußball auf, der tatsächlich
nur wegen eines faustgroßen Lochs in die Büsche
geworfen worden war. In der Folge wurde dann ordentlich
rumgebolzt, anschließend folgte noch ein wenig
Klimmzug-Gepose mit mir und Daniel an der Torlatte.
Als erstes betraten ein paar lokale
Hip-Hopper die Bühne, die versuchten, unter anderem mit einstudierten "Freestyles"
(die so freestyle waren, dass sich die MCs gegenseitig
doppeln konnten, alles klar! - Anm. von Daniel) die
Leute zu unterhalten. Naja, ich kann mit Hip-Hop eh
nicht viel anfangen und auch die Anderen fanden´s
eher schlecht. Die Hüpfburg war leider von Kindern
besetzt, also entfiel auch diese alternative Beschäftigung.
Danach spielten Freddies Diner,
die Punk-Rock à la
Die Toten Hosen fabrizierten. War auch nicht unser
Fall und wir nutzten die Zeit, um eine Tankstelle zu
finden, da Pete unbedingt noch Brötchen für
seine Bratlinge brauchte (denn jede Band hatte zum
Essen nur Gutscheine für den Grillstsand bekommen).
Zum Glück gab es eine, die man sogar zu Fuß erreichen
konnte, an dem Busbahnhof vorbei,
über den "Kreisverkehr", hinter der Bank.
Pünktlich zu den Quietschboys waren wir zurück
(hätten wir bloß länger gebraucht).
Als sie anfingen zu spielen, befanden wir uns gerade
beim Auto. Dort blieben wir dann auch, denn sie trugen
ihren Namen zu Recht - von Musik konnte keine Rede
sein. So verharrten wir also und hofften auf ein baldiges
Ende. Nur Pete traute sich kurz vor die Bühne
und berichtete, dass gleich vier Gitarristen quietschten,
aber die Leute waren wohl begeistert.
Zu diesem Zeitpunkt hieß es noch, Subconscious
würden nach Rise Again spielen, allerdings hatte
das denen wohl keiner gesagt und so hieß es dann,
nachdem die Quietschboys fertig waren (endlich), dass
Subconscious als nächstes spielen sollten. Und
so kam es dann auch.
Schnell war alles aufgebaut und man konnte beginnen.
Der Sound war ganz gut und es gab auch keine hörbaren
Verspieler. Nur bei "Lies" kürzte Daniel ein bisschen
ab, was aber kaum jemandem im Publikum aufgefallen
seien dürfte, geschweige denn Daniel selbst. Die
Musik schien jedenfalls gut anzukommen und es gab sogar
Bewegung bei den Zuschauern, wobei ein kleiner Sicherheitsabstand
zur Bühne gewahrt wurde (vielleicht auch meine
Schuld). Es gab jedenfalls großen Beifall nach
jedem Lied und Kai verkaufte wohl auch 2 CD's. Leider
war der ganz neue Song noch nicht bühnenreif,
da er ohne Pete´s Anwesenheit vollendet wurde.
Schade - den hätte ich zu gern gehört.
Als nächstes spielten dann Rise Again, die mit
Abstand das geilste Intro (à la "Bonanza") hatten.
Auch sonst war die Musik ganz gut. Hardcore, wenn auch
für meinen Geschmack ein wenig zu Old-School lastig.
Endlich tanzten auch ein paar Lehniner vor der Bühne.
Als letztes spielten Selfconquest, New-School Hardcore
ganz nach meinem Geschmack. Vor der Bühne ging
es nun richtig ab und auch wir mischten voll mit. Kai,
Daniel und ich versuchten einige Circle-Pits anzuzetteln
und waren auch sonst gut am Posen. Und als sich dann
Stefan noch bei Subconscious bedankte und an das anstehende
gemeinsame Konzert in Stavenhagen erinnerte, schien
das leidige Subconscious-Selfconquest-Thema (was auch
immer da das Problem war) endlich in Frieden besiegelt.
Auf jeden Fall ein richtig gelungener Abend. |